Montagsdemo Herne
Weg mit Hartz IV - Das Volk sind wir!
Wir freuen uns über sachliche Beiträge/Grüße/Fragen usw. Beiträge  ohne Bezug zum Thema, oder mit beleidigendem, faschistischem, rassistischem Inhalt werden umgehend gelöscht.

Detektei Pool
12.11.2009 14:07:47
Hallo,

ich bin selber Herner und gegen "Hartz4" leider habe ich erst durch eure Seite etwas von den Montagsdemos erfahren.

Gibt es noch weitere Aktionen ?
Peter Weispfenning
08.10.2009 19:17:01
Aus einer E-Mail der Herner-Montagsdemo vom 8.10.09:

Liebe Freunde der Herner Montagsdemo,
werte Kolleginnen und Kollegen,

am 24. Oktober findet die 6. bundesweite Demonstration gegen die Regierung in Berlin statt.
Sie wird auch zur ersten bundesweiten Demonstration gegen "schwarz/gelb" und soll ein Signal setzen, dass es keinerlei "Karenzzeit" für diese ultrarechte Regierung geben kann.
In Herne mobilisiert die Montagsdemo und bietet Tickets zwischen 5 und 30 Euro an. 5 Euro für Kinder/besonders ermäßigt, 10 Euro "Normalpreis" und ab 30 Euro Soli-Preis. Das soll ermöglichen, dass auch wirklich jeder mitfahren kann!
Die Tickets sind vor Ort bei der Montagsdemo erhältlich (18 Uhr, Robert Brauner Platz).
Wir suchen auch Sponsoren, die Geld "drauflegen" können, seies es Privatpersopnen, oder auch Organisationen.
Wer selbst an den beiden kommenden Montagen verhindert ist, kann gerne auch per Mail Kontakt aufnehmen.


FAU
18.09.2009 08:48:50
Kampagne gegen Leiharbeit startet
Die Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union (FAU) kritisiert „modernen
Menschenhandel“ und fordert die Abschaffung der Leiharbeit.

In über 30 Städten finden ab Freitag, den 18. September, bis Freitag,
den 25. September, im Rahmen einer bundesweiten Kampagne gegen
Leiharbeitsverhältnisse verschiedene Protestaktionen statt. Initiiert
wurde die Kampagne von Einzelgewerkschaften der FAU (Freie
Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union). Die anarchosyndikalistische
Gewerkschaftsföderation aus lokalen Einzelgewerkschaften war zuletzt
durch ihren Kampagne für Tarifverhandlungen im Berliner Kino Babylon
Mitte aufgefallen und ist manchen noch durch die „Strike Bike“-Aktion
bekannt.

Hintergrund der auch von vielen anderen Organisationen getragenen
Kampagne „Leiharbeit abschaffen!“ ist u.a. ein Urteil des Berliner
Arbeitsgerichts aus dem Frühjahr des Jahres 2009. Das Berliner
Amtsgericht hat der Tarifgemeinschaft Christlicher Gewerkschaften (CGZP)
die Tariffähigkeit abgesprochen, weil diese keine personelle Basis habe
und nicht im Sinne der LeiharbeiterInnen verhandele. „Damit ist einer
der Dumping-Lohn Tarifverträge vom Tisch, mit dem die Gleichbehandlung
von LeiharbeiterInnen mit den Beschäftigten in den Entleihbetrieben
umgangen werden konnte. Unseres Erachtens gibt es für die Gewerkschaften
des DGB jetzt keinen Anlass mehr, mit den Dachverbänden der Leiharbeit
über Tarifverträge zu verhandeln,“ betont Torsten Bewernitz,
Organisationssekretär der FAU.
Dass es die Tarifverträge in der Leiharbeitsbranche überhaupt gibt,
liegt nach Auffassung der Organisatoren der Kampagne daran, dass die
Leiharbeitsbranche diese benötigt, um den europäischen
Gleichbehandlungsgrundsatz („eqal pay & equal treatment“) zu
unterwandern. „Die Tarifverträge wurden auch deshalb notwendig, weil
Kundenbetriebe infolge des Gleichbehandlungsgrundsatzes auf den Einsatz
von ZeitarbeitnehmerInnen. verzichtet hätten. Die Dienstleistung
Zeitarbeit wäre zu teuer geworden ...,“ betont etwa der Dachverband BZA
(Bundesverband Zeitarbeit).
„Das Phänomen Leiharbeit ist eskaliert. In den letzten fünf Jahren ist
die Zahl der LeihabeiterInnen von 300.000 auf 800.000 gestiegen. Jeder
achte von ihnen erhält zusätzlich Zahlungen nach Hartz IV," erläutert
Bewernitz.
Auch die Agenturen für Arbeit sind in der Kritik der FAU: Sie würden, so
die Organisatoren, durch den Zwang, jede miserabel bezahlte Arbeit
anzunehmen, „Dumping-Löhne“ ermöglichen und unterstützen. Die Kampagne
fordert daher die Nachzahlung der Löhne für LeiharbeiterInnen nach dem
EU-Grundsatz des „equal pay & equal treatment“, die Übernahme der
LeiharbeiterInnen in Festbeschäftigungsverhältnisse in den Entleihfirmen
und damit konsequent die Abschaffung der Leiharbeit.
Die Kampagne beginnt mit einer Aktionswoche bis zum 25. September.
Nähere Informationen finden sich auf der Homepage
www.leiharbeit-abschaffen.de. „Das ist erst der Anfang“, so Bewernitz,
„eine europäische Ausweitung der Kampagne ist für das Frühjahr 2010
vorgesehen“.

Im Rahmen der Kampagne hat die FAU Dortmund einige Aktionen vorbereitet.
U.a. findet am 25.09.2009 ein Informationsabend rund um das Thema
Leiharbeit um 19 Uhr im Cafe'Aufbuch statt.
http://asjruhrpott.blogsport.de/images/flyer25_9_02.jpg

Weitere Informationen und Aktionen:
anfrage@leiharbeit-abschaffen.de
www.leiharbeit-abschaffen.de
http://www.fau.org/ortsgruppen/dortmund/
__________________________________________________

Sofern sie Kontakt mit uns Aufnehmen wollen und/oder weitere Fragen
haben, melden sie sich doch bitte an faudo@fau.org oder sprechen sie auf
unseren Anrufbeantworter und unser Pressesprecher wird sich umgehend bei
ihnen melden.
Telefonnumer: (0231)8630105
Peter Weispfenning
05.08.2009 19:02:42
Ein Bericht der WAZ Herne über die Montagsdemo; hier zu finden: http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/herne/2009/8/4/news-128213383/detail.html
Man kann dort auch mitdiskutieren!
Peter Weispfenning
29.07.2009 22:55:20
5 Jahre Montagsdemo -
ein Grund zum feiern?!

Am 3. August feiert die Herner Montagsdemo „Weg mit Hartz IV – Das Volk sind wir!“ fünfjähriges Jubiläum. Woche für Woche geht man wie in ca. 100 Städten Deutschlands in Herne Montags auf die Straße, um dem Sozialprotest Gehör zu verschaffen und den Unmut gegen die unsoziale Politik der Großen Koalition auf die Straße zu tragen. Nicht selten werden die Montagsdemos als „soziales Gewissen der Republik“ bezeichnet. Und das aus gutem Grund!
Einige ihrer Markenzeichen:
Der überparteiliche Zusammenschluss, gegen jede Form der Ausgrenzung auf Grund anderweitiger parteipolitischer Vorlieben
Das „Offene Mikrophon“, das wirklich jedem – außer Nazis – zur Verfügung steht, um solidarisch zu diskutieren
Die gelebte Solidarität, die Begleitung bei Ämtergängen. Eben eine echte „Solidargemeinschaft“. Freunde, auf die man bauen kann!
Der „lange Atem“ und die Beharrlichkeit des Protestes, der wesentlich mit dazu führte, dass die Harz-Gesetze heute noch unter der Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt werden
Die Solidarität mit anderen Protesten und Kämpfen; ohne anmaßenden Alleinvertretungsanspruch ist die Montagsdemo eine erste Adresse für Protestierende aller Art geworden
Den internationalistischen Zusammenhalt, das Lernen vonm Protesten aus anderen Ländern wie in Frankreich und in Bolivien
Die enge Verbindung und gleichberechtigte Zusammenarbeit von Erwerbslosen und Beschäftigten, von jung und alt, von Männern und Frauen und natürliches vieles mehr, was diese Proteste so einmalig macht
Die zutreffenden Prognosen, wie zu den dichtmachenden Einzelhandelsunternehmen in Herne
Die Alternativen, wie Beiträge für die 30 Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich, Mindestlöhner von min. 10 Euro usw.
Die Offenheit für eine gesellschaftliche Perspektive ohne Ausbeutung und Unterdrückung.

Interessiert? Jeder ist herzlich eingeladen, am nächsten Montag ab 18 Uhr auf dem Herner Robert Brauner Platz an unserer fünfjährigen Jubiläumsfeier teilzunehmen und sie mit zu gestalten.
Sicherlich ist die Montagsdemo heute nicht so groß wie am Anfang, als bis zu 600 Menschen durch die Straßen zogen. Aber sie hat sich fest etabliert und sie wird nach den Bundestagswahlen vor neuen Herausforderungen stehen. Denn nach den Wahlen kommt bekanntlich das Zahlen! Wir werden es erleben, wie die Lasten der Weltwirtschaftskrise noch weit drastischer als bisher auf die Massen abgewälzt werden wird. Aber: Bangemachen gilt nicht! Wir sind gerüstet für kommende Auseinandersetzungen!
Am kommenden Montag steht wieder das „Offene Mikrophon“ zur Verfügung – auch für alle Geburtstagsgrüße; Kultur wird vorbereitet, auch für Essen und Getränke ist gesorgt.
Bis nächsten Montag!
Im Auftrag der Montagsdemonstranten
Klaudia Scholz, IGBCE-Mitglied (Bergbau), Kandidatin der Linkspartei zur Bezirksvertretung Mitte
Peter Weispfenning, Direktkandidat der MLPD/Offene Liste zu den Bundestagswahlen in Herne/Bochum II
Sigfried Hellig, Friedenskreis Castrop-Rauxel, GEW-Mitglied, parteilos
Bildungsproteste Herne
15.06.2009 13:37:27
BUNDESWEITER BILDUNGSSTREIK AM 17.JUNI AUCH IN HERNE

Die Situation an den Schulen ist miserabel. Viel zu große Klassen, soziale Selektion und wachsender Leistungsdruck machen Schule zu einer verhassten Pflichtveranstaltung.
Schon im November 2008 gingen bundesweit über 100.000 SchülerInnen, um gegen genau gegen diese Umstände zu protestieren. Leider werden die Forderungen bis heute ignoriert und den SchülerInnen wird (noch) keinerlei Beachtung geschenkt.
Tausende SchülerInnen und Studierende sowie andere vom Bildungssystem Betroffene wollen am Mittwoch, den 17.Juni streiken. Überall in der Bundesrepublik wird es am Mittwoch Demos gegen die aktuelle Bildungspolitik geben.
Schulen und Unis sind keine Orte mehr, an denen StudentInnen oder SchülerInnen sich noch gerne aufhalten. Überfrachtete Stundenpläne, überfüllte Klassenräume und zu wenige, dazu überlastete Lehrkräfte machen den Schulalltag unerträglich.
Auch in Herne wollen wir SchülerInnen uns gegen diese Bildungspolitik zur Wehr setzen!

Wir fordern:
Eine Schule für Alle – Weg mit dem mehrgliedrigen Schulsystem
Kostenlose Bildung für Alle
Mehr LehrerInnen, kleinere Klassen
Beendet den Einfluss der Wirtschaft auf die Schulen
Gegen Schulzeitverkürzung! Weg mit dem Turbo-Abi
Für eine Demokratisierung des Bildungssystems

Der Arbeitskreis für freie Bildung Herne/Recklinghausen ruft daher am 17.06.2009 zu einer Beteiligung der bundesweiten Streiks auf. Der zentrale Anlaufpunkt für alle SchülerInnen ist die

Kundgebung auf dem Robert-Brauner-Platz ab 9.00Uhr

der AK freie Bildung, u.a. unterstützt durch:

SV der Erich-Fried-Gesamtschule
SV des Haranni Gymnasiums
SV des Otto-Han-Gymnasiums
SV des Gymnasiums Eikel
ASJ Herne/Recklinghausen
Grüne Jugend Herne

ASJ Herne/Recklinghausen
13.06.2009 22:57:45
ufruf zum Bildungsstreik am 17.06.2009 der Anarchistisch Syndikalistischen Jugendgruppen

Neben den anderen ASJ Gruppen in NRW und Berlin ruft die ASJ Herne/Recklinghausen am 17.06.2009 in Herne zum Bildungsstreik auf. Der Anlaufpunkt am Mittwoch wird ab 9 Uhr eine Kundgebung auf dem Robert-Brauner-Platz in Herne sein. Es gibt Redebeiträge u.a. von der ASJ und Informationen rund um das Thema Bildung und zu der landesweiten Demonstration in Düsseldorf. Parallel sind bundesweit Aktionen im Zeitraum vom 15.06.2009 bis zum 20.06.2009 geplant. Der Streiktag am Mittwoch, ist der wichtigste Tag im Rahmen der Aktionswoche.

Die ASJ ruft daher wie folgt dazu auf:


Die gegenwärtige Bildungspolitik und ihre Konsequenzen sind tief greifender, sowie allumfassender in die kapitalistische Totalität einzuordnen. Die Anhänger der Streik- und Protestbewegungen streben eine Verbesserung der aktuellen Strukturen an und setzen auf Reformen des Bildungssystems. Zu den Forderungen der SchülerInnen gehören:

Eine Schule für Alle – Weg mit dem mehrgliedrigen Schulsystem
Kostenlose Bildung für Alle
Mehr LehrerInnen, kleinere Klassen
Beendet den Einfluss der Wirtschaft auf die Schulen!
Gegen Schulzeitverkürzung! Wie dem G8-Abitur!
Schluss mit Repressionen gegen Schüler und Schülerinnen
Für eine Demokratisierung des Bildungssystems!
(www.bildundsstreik2009.de)

Zu den Methoden zum Erreichen der Ziele verspricht sich die Bewegung durch symbolische Aktionen, wie zum Beispiel Solidaritätserklärungen mit Studierenden oder SchülerInnen aus anderen Ländern Erfolg. Ausserdem erstellt sie Aufkleber und Poster, mit ihren Forderungen, das Verteilt Infoflyern und zuletzt durch einen einmaligen Streiktag gefolgt von vielen dezentralen Aktionen und Demonstrationen versprechen sich die Streikenden erfolg. Doch hier stellt sich die Frage, ob sich dadurch die Verhältnisse nach Abschluss des Streiktages oder nach Abschluss der Aktionswoche im Juni verändern und diese gemäß den Forderungen radikal gekippt werden. Die Aussicht einen gesamten Erfolg, d.h. auf die Durchsetzung aller genannten Ziele, bleiben unrealistisch. Dies liegt mit Sicherheit nicht an den Kompetenzen der OrganisatorInnen oder der StreikteilnehmerInnen.

Die Ursache für einen Misserfolg liegt wohl eher in dem Gesamtverständnis zur Einordnung der Bildungspolitik in das gesamte System.

Das kapitalistische System definiert sich selber über „Gewinnen und Verlieren“ und da ist es logisch, dass die Spreu schon früh vom Weizen getrennt wird. Das mehrgliedrige Schulsystem beweist sich als praktisch, durch die frühe Selektion von „Gewinnern und Verlieren“, von „Starken und Schwachen“. SchülerInnen die versagt haben, besuchen die Hauptschule, SchülerInnen die gewonnen haben, das Gymnasium. Da die Selektion abgeschlossen ist, kann jeder Gruppe einzelner SchülerInnen, gemäß ihren Leistungen auf die Berufswelt vorbereitet werden. Lästige SchülerInnen, die in Mathematik oder Deutsch auf der Grundschule enorme Probleme hatten und sich daher als untauglich erwiesen, behindern nicht länger das ungebremste Tempo von Abitur in 12 Jahren, die Vorbereitung auf zentrale Prüfungen usw. Die Anforderungen radikalisieren sich nicht nur in Disziplin, Gehorsam und eingeschränktem Mitspracherecht, sondern auch in der Selbstfinanzierung der Bildungszeit. Auch in diesem Prozess wird schnell bemerkbar mit welch enormen Druck, eine gute Leistung erzwungen wird. Jedes solidarische Handeln wird durch Leistungsdruck und Kopfnoten unterbunden, denn im kapitalistischen System verlieren, die die Mitleid zeigen. Die die helfen wollen stehen nicht im Begriff ein/e „GewinnerIn“ zu sein/werden. SchülerInnen, die selbstständig Denken und sich nicht konform den staatlich anerkannten Methoden zeigen, oder jenes versuchen zu provozieren, erfahren durch Disziplinarverfahren, Bedrohung mit Schulverweis etc. krasse psychische Repressionen und werden so zur stillen Anerkennung der geltenden Regelungen erpresst.

Um im Kapitalismus erfolgreich mitmischen zu können, sind die Anforderungen des selbigen gewissenhaft zu erfüllen. Kristallisiert sich „stark von schwach“ nicht schon frühzeitig heraus, fällt der/die SchülerIn schnell zwischen die Räder. Die individuellen Fähigkeiten, die Entwicklung und die Bedürfnisse stehen dem einheitlichen Leistungskorsett ohnmächtig gegenüber - friss oder stirb, verdammt mit zu spielen oder zu verlieren. Mündigkeit und selbstständige Individuen sind Phrasen von den Institutionen des Kapitals. Wer entsprechende Leistungen bringen kann, der/die fällt nicht durch das Verwertungsraster.

Die entsprechende Leistung kann nur von denen erwartet werden, die sich schon früh dem Leistungsprinzip der kapitalistischen Logik beugen, mitmachen und andere wiederum darauf vorbereiten.

Aus genannten Gründen ist daher eine Reform des Schulsystems zum Scheitern verurteilt. Ohne diese Art von Schulsystem lässt sich, wie erwähnt, keine Bildungselite bestimmen, die schon früh die Anforderungen des Kapitalismus meistern und sich in diesem erfolgreich bewähren kann.
Wollen wir langfristige und konsequente Veränderungen der Schulsysteme erkämpfen, müssen wir von Reformversuchen des Kapitalismus absehen und uns Konzepte emanzipatorischer, sozialistischer und libertärer Gesellschaftsmodelle vertraut machen, um Staat und Kapital überwinden zu können. Erst die Überwindung- von reich und arm, von stark und schwach, von gewinnen und verlieren- von den alltäglichen Widersprüchen, die bereits während der Einschulung eines Kindes reproduziert werden und weitere Lebenswege bestimmen, ermöglichen ein Bildungssystem, das nicht durch diese Widersprüche gebrandmarkt ist. Die Vorbereitung auf ein Leben in Gleichheit, Solidarität und Toleranz kann nicht erzwungen werden, schon gar nicht in einem System, welches genau, aufgrund seiner Beschaffenheit, das Gegenteil dieser Werte erzeugt. In diesem Kontext ist es utopisch zu verlautbaren, Bildung könne wieder Spaß machen.

Bildung kann mit Sicherheit Spaß machen. Doch dazu muss sie von den SchülerInnen freiwillig eingefordert werden. Zu einem Selbstzweck, der nicht nur zum überleben dienlich sein soll, wo Motivation und Fleiß nicht erzwungen werden. Sie soll jeder/m Lernenden die Möglichkeit geben nachzuvollziehen, wohin der individuelle Bildungsweg führen kann. Bildung muss Perspektiven eröffnen, seine individuellen Fähigkeiten selber einschätzen zu können und diese nach eigenem Gewissen und Maßstäben zu erweitern. SchülerInnen die andere Lernvoraussetzungen brauchen und nicht der gängigen Definition von begabt entsprechen, dürfen nicht auf den Müllhaufen der Gesellschaft landen, sondern benötigen, wie alle ein Lernumfeld, welches ihren Bedürfnissen entspricht und indem ihre Fähigkeiten gefordert und gefördert werden. Umfassende, ganzheitliche und integrale Erziehung und Bildung ohne Zwang und sinnlosem Selbstzweck sind die Grundpfeiler einer libertären Gesellschaft.

Aber warum mitmischen bei den Schulstreiks?

Als anarchosyndikalitische Jugendgruppen streben wir eine Basisorientierte und selbstständige Organisation von sozialen Bewegungen an. Dabei lehnen wir jeden Einfluss von Parteien oder anderen machtpolitischen Institutionen ab. Wir sind der Auffassung, dass die freiheitliche Gesellschaft auf Basis freiwilliger Assoziationen von Betrieben, Kommunen, Regionen etc. von unten nach oben funktioniert.

Die SchülerInnen- und StudentInnenbewegungen sollten sich denken können, dass deren Forderungen nicht von Politik oder anderen Institutionen zu erhoffen sind und daher eine von der Basis organisierte soziale Bewegung zur Verbesserung der eigenen Lage nötig ist. Es ist notwendig, selbstbewusst die Sache selber in die Hand zu nehmen und umzusetzen. Die Ziele in den Aktionen und der Organisation schon zur Geltung kommen zu lassen, das ist die direkte Aktion. Die letzten Streiks im November haben gezeigt, dass es ein langer Prozess ist, sich Gehör zu verschaffen. Immer noch werden die Bewegungen in den bürgerlichen Medien weitgehend (bewusst?) ignoriert. Dies hat sie aber nicht zum Aufgeben gezwungen. Im Gegenteil, die Basis hat sich verbreitert und sie wirkt selbstbewusster. Bundesweit finden regelmäßige Treffen, nicht nur regional, überregional, sondern auch Länder übergreifend statt. Das Aktionspotential und der Wille zur Veränderung sind enorm. In vielen Städten sind junge AnarchosyndikalistInnen und andere linksradikale Gruppen maßgeblich an den Protesten beteiligt. Sie haben es nicht nur geschafft, viele SchülerInnen und StudentInnen zum mitzumachen zu bewegen, sondern sie gehen so oder so gestärkt aus der Situation heraus. Dies äußert sich nicht nur in der Organisation vieler neuer emanzipatorischer und radikaler Gruppierungen, sondern auch in der Stärkung bereits existierender Gruppen. Viele junge Menschen kommen erst während der Bildungsbewegungen mit alternativer und linksradikaler Theorie und Praxis in Kontakt und erkennen ihre Notwendigkeit. Deswegen können wir mit Sicherheit behaupten, dass während der Höhepunkte der Bildungsbewegungen sich wieder viele junge Menschen zu einer neuen Sichtweise ihrer tatsächlichen Bildungsmisere hinreißen lassen, und kundtun, dass Mündigkeit auch heißt, das Maul auf zu machen und selbst zu handeln.

Die Erkenntnisse, die sich in den Bewegungen gewinnen lassen, werden automatisch zum Hinterfragen stimulieren und eine radikalere Kritik am Bildungssystem in Bezug auf Staat und Kapital wird nötig sein, um Zusammenhänge besser verstehen zu können. Mit Blick auf Griechenland, Italien und Frankreich wird deutlich, was geschehen kann, wenn SchülerInnen und StudentInnen fähig werden die Situation ihrer Lage zu erkennen und zu hinterfragen. Wenn dann noch die soziale Frage in den Kontext der Bildungsbewegung eingeordnet wird, fokussiert sich der Aufstand über die Forderungen für bessere Bildung hinaus. Und zwar mit dem Aufruf zum generellen Klassenkampf, welcher die Verbesserung sämtlicher Lebensbereiche und die Aneignung aller Produktionsmittel durch die soziale Bewegung beinhaltet.

So oder so bleibt es unausweichlich, dass die Fragen früher oder später gestellt werden. Wir müssen vorbereitet sein, die richtigen Antworten zu geben und wir müssen ebenso fähig sein, zu erklären, dass der Kampf nicht allein gegen das Bildungssystem geführt werden muss, sondern vor allem gegen Staat und Kapital.

Auf in den Bildungsstreik!

„Nehmt euch was ihr kriegen könnt, und gebt nichts davon zurück!“
frei zitiert nach Captain Jack Sparrow in „Fluch der Karibik“

www.asjruhrpott.blogsport.de Kontakt: asjruhrgebiet@riseup.net
www.schulactionre.blogsport.de Kontakt: schulstreik-re@riseup.net

www.schulaction.org
www.bildundsstreik2009.de













Peter Weispfenning
12.06.2009 14:59:44
Wir schrieben an verschiedende SVen und andere Organisatoren der Bildungsproteste:

Liebe Freundinnen und Freunde,
Liebe Schülervertretungen,

im Namen der Herner Montagsdemo möchte ich Euch viel Erfolg bei Euren vielfältigen Aktionen in der nächsten Woche wünschen!
Beim Offenen Mikrophon am kommenden Montag, ab 18 Uhr am Robert Brauner Platz möchten wir auch für diese Aktionen die Werbetrommel rühren, besonders am Mittwoch.
Wenn Organisatoren der Proteste selbst kommen möchten, freuen wir uns natürlich!
Herzliche Grüße!
Im Auftrag Peter Weispfenning
Peter Weispfenning
09.06.2009 20:40:07
Am 9. Juni haben wir die Solidarität mit den Streiks in den KiTas und anderen kommunalen Jugendbereichen in den Mittelpunkt gerückt. Die WAZ kündigte das kurz an und eine ganze Gruppe von KiTa-Mitarbeiterinnen kam auch. Zwei Fotos dazu haben wir aktuell Online gestellt. Viel Erfolg!!
Michael
26.05.2009 15:03:07
Hallo, bin durch Zufall auf Deine schöne Seite gestoßen! Respekt, hast Du toll gemacht. Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg mit Deiner Seite und natürlich viele Besucher. Hier habe ich mich sehr wohl gefühlt und werde wieder hierher zurückkommen. Freue mich auf Deinen Gegenbesuch auf meinen Reiseseiten: Du kannst mich auf meinen Reisen ans andere Ende der Welt begleiten und wie ich 7 Jahre in England und Irland gearbeitet habe. 40 Länder habe ich erfolgreich bereist, doch was ich in Land Nr. 41 -Österreich- an widerwärtigen Dingen erlebt habe, stellt alles vorher Erlebte in den Schatten. Deutschland hat mir in extremster Not nicht geholfen.
Wünsche einen schönen Tag! Michael
http://www.michaels-reisetagebuch.com/
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